HANS ASCHBERGER-TRIO - Meran/Innsbruck

Hans Aschberger – um die Jahrhundertwende in Meran geboren, wann genau er nach Innsbruck kam, weiß ich nicht. Ich nehme an, die ganze Familie zog nach dem ersten Weltkrieg nach Nordtirol (wie so viele).  Sein Bruder -  Dr. Othmar Aschberger, war in den Dreißger-Jahren ein bekannter Rechtsanwalt in Innsbruck – mehr kann ich über die Familienverhältnisse nicht sagen . Hans Aschberger dürfte DER „Raffele-Meister“ schlechthin in jener Zeit gewesen sein, er präsentierte mit großem Erfolg das „Raffele-Spiel“ dem breiten Publikum. Mir ist nicht bekannt, daß sonst noch jemand vor 1931 mit diesem – fast schon „exotischen“ Instrument Platten aufgenommen hätte!?

Innsbrucker Nachrichten vom 21. April 1942

Dieser Tage weilte Hans Aschberger, der bekannte Innsbrucker Meister auf dem „Raffele“, einem alten zitherähnlichen Südtiroler Instrument mit drei Saiten, zu Schallplattenaufnahmen und einem Vortrag im Großen Wiener Konzerthaussaal mit dem Innsbrucker Hannes Mahrenberger (Gitarre) und Philipp Wierer als Zitherbegleitung in Wien.

Über seinen langjährigen Gitarristen – "Dr. Hannes Mahrenberger“ (ebenfalls aus Südtirol stammend) weiß ich ein bißchen was - von dem werde ich  aber auf einer eigenen Seite berichten.  Neben Dr. Mahrenberger  wirkte noch der Zitherspieler Philipp Wiehrer mit – damals als „Intrumental-Trio Hans Aschberger“ (1931 las ich auch noch von einem Zitherspieler namens Franz Zimmerer). 1944 taucht eine Formation mit dem Namen „Burggräfler-Terzett Hans Aschberger“ auf, mit Peter Hornoff Zither und Alois Sauerwein Gitarre. Nach dem Krieg – in den Vierziger-Jahren, formierte sich das „Hans-Aschberger-Trio“, der Gitarrist - Dr. Hannes Mahrenberger war wieder dabei, die Zither spielte Louis Fleisch. Die ersten Platten wurden  - wie gesagt 1931 (vermutl. in Innsbruck) aufgenommen - die letzten Aufnahmen stammen aus 1954.
1930 übernahm Aschberger mit seiner Frau das „Gasthaus Buchhof“ am Berg Isel ( ein „musikalischer Gasthof“ mehr für meine Rubrik „Allerhand“!) – allerdings gaben sie die Pacht 1934 bereits wieder weiter. Was aus Hans Aschberger wurde, kann ich nicht sagen – da hoffe ich wieder auf eine Email oder einen Anruf! Zwischen den beiden Platten (Polydor - 1931 und Elite Record ~ 1953) liegt ein Weltkrieg und über 20 Jahre! Irgendwie erstaunlich, wie lange sich Aschberger gehalten hat - und wie beliebt dieses kleine Instrument war!

 

Vielleicht noch kurz zum „Raffele“ - mein laienhafter Kommentar: Eigentlich beanspruchen die Tiroler das kleine, dreisaitige Instrument als „Tiroler Volks-Instrument“, allerdings gibt es im Allgäu und im Schwabenland ein ähnliches Instrument - die sogenannte „Scherzzither“ – und die unterscheidet sich kaum vom Raffele!?